Soziologin Sabina Misoch hat im Tagesanzeiger ein Interview gegeben zu den Blue Zones und der Langlebigkeit. Sie hat Menschen auf der japanischen Insel Okinawa besucht und mit ihnen darüber gesprochen. Besonders berührt haben mich die Aussagen, dass es den meisten Menschen in erster Linie um Gemeinschaft und den Aspekt des Geniessens im Leben geht, und dass viele ältere Menschen Optimisten sind, obwohl auch Krankheiten und Schicksalsschläge in ihrem Leben vorkommen.

Misoch betont im Interview, dass sie sich in ihrer Forschung auf die psychosozialen Faktoren konzentriert, d.h. wie Langlebigkeit mit der eigenen Persönlichkeit und der sozialen Interaktion, beziehungsweise der sozialen Integration zusammenhängt. Sie weist darauf hin, dass wir als Gesellschaft die Einsamkeit vieler älterer Menschen kaum wahrnehmen, denn die Betroffenen denken, dass sie sozial versagt haben und sich so immer weiter aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen. Misoch sagt weiter, dass wir diese Menschen nur auf Umwegen erreichen und nennt als Beispiel dafür eine gemeinsame Tätigkeit, z.B. Kurse, die das Interesse wecken können, um neue Menschen kennenzulernen und sich so aus der Einsamkeit lösen können.

Ich habe zusammen mit lieben Freunden im letzten Jahr den Verein «Silber Tavolata» gegründet mit der Absicht, ältere Menschen zusammen zu bringen, indem wir die Themen «Ernährung, Mobilität und psychische Gesundheit» aufnehmen und verschiedene Präventionsangebot ausarbeiten. Unser erstes Projekt steht im Zeichen einer ausgewogenen Ernährung für Menschen 60+. Das neue daran ist, dass wir die Kochkurse online aufbereiten, d.h. die Kurse können entweder live verfolgt oder später nachgekocht werden können. Wir wünschen uns, dass daraus eine Gemeinschaft entsteht, die nicht sich nicht nur virtuell begegnet, sondern auch physisch treffen kann.

Unsere Onlinekochkurse starten am Mittwoch, 9. April 2025, um 17.00 Uhr und sind dank unseren Projektpartnern kostenlos. Weitere Kurse folgen in den Monaten Mai, Juni, September, Oktober und November.

Misoch hat bei ihren Recherchen herausgefunden, dass langlebige Menschen (in der Schweiz wie auch in Okinawa) viele Gemeinsamkeiten haben und eine davon besonders heraussticht, und zwar die Zukunftsorientierung, die Freude am Leben und das Eingebundensein in eine Gemeinschaft. Sie erzählt dabei von einer 94-Jährigen, die ein Jahr im Voraus ein Fest plant, bei dem sie für alle ihre Freunde kochen will.

In diesem Sinne wünsche ich allen soziales Eingebundensein, Zukunftsorientierung und die Freude am Leben.

Interview mit Sabina Misoch

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